Leistung bis der Doktor kommt. Burnout bei Schülern.

Die Ursachen sind vielfältig, das Ergebnis dasselbe: Kinder leiden unter einem sich immer mehr verbreitenden Leistungsdruck, der, so der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort, schon bei Jugendlichen zu einem Krankheitsbild führt, das wir bisher nur von Erwachsenen kannten, dem Burnout. Abitur heißt das magische Ziel inzwischen bei fast allen Eltern, ohne Abitur ist ein lebenswertes Dasein kaum noch zu erreichen. Mit diesem Anspruch beginnt der Druck auf die Kinder bereits in der Grundschule. Leistung ist gefragt, Leistung wird erwartet, Leistung am Vormittag, am Mittag bis in den Abend hinein. Das Ziel des hervorragenden Studienabschlusses vor Augen, der ohne Abitur in unerreichbare Ferne rücken würde, treibt die gut gemeinte angebliche Förderung ihrer Kinder bei manchen Eltern Blüten, die alles andere als sinnvoll sind. Die Leistungsorientierung, die, wie wir inzwischen leidvoll aus dem Berufsleben erfahren müssen, zu einem deutlichen Anstieg psychischer Krankheiten bei Erwachsenen führt, ist derart in unserer Gesellschaft verankert, dass wir es als völlig normal ansehen, wenn sie schon ab der Grundschule Prinzip unseres Handelns ist.

Die Symptome ähneln denen, die wir bei Erwachsenen beobachten. Was anfänglich vielleicht noch als Ehrgeiz durchgeht, der ja an sich eine notwendige Eigenschaft ist, ein Ziel zu erreichen, steigert sich allmählich und schleichend soweit, dass außer Lernen und Arbeiten nichts mehr im Leben existiert. Spielen, Verabredungen, Spaß haben rücken in den Hintergrund und spielen schlussendlich keine Rolle mehr. Schulte-Markwort empfiehlt Eltern, genau hinzusehen und, wenn sie feststellen, dass über längeren Zeitraum etwas nicht stimmt, einen Facharzt zu aufzusuchen. Auch eine Änderung der Schule könne helfen. So wären kleinere Klassen und mehr pädagogisches Rüstzeug für Gymnasiallehrer sicher erstrebenswert.

 

Diese Forderungen sind nicht neu, wenn auch in anderem Zusammenhang schon geäußert. Kleinere Klassen scheitern immer wieder daran, dass die Politik leider gerne großes Sparpotential im Bereich von Bildung und Kultur sieht. Wir erinnern uns an die Äußerung des Bildungsministeriums, dass statistisch gesehen genügend Lehrer vorhanden seien, potentielle Ausfälle von den Schulen gemanagt werden müssten und eine weiter Einstellung von Lehrern kategorisch abgelehnt wird. Dass gerade bei der Ausbildung der Gymnasialllehrer auf dem Gebiet der pädagogischen Kompetenz in den vergangenen Jahrzehnten Versäumnisse entstanden sind, hat sich inzwischen herumgesprochen, Besserung ist angestrebt. Beide Maßnahmen würden sicherlich dem Ganzen die Spitze nehmen, doch sollten wir auch nicht vergessen, dass oft Eltern, aus welchen Gründen auch immer, die falsche Schule für ihr Kind auswählen. Das hat dann sehr bald eine Überforderung zur Folge, die, wenn sie nicht erkannt wird, zum Burnout führen kann. 

 

Was ist also zu tun? Wir sprachen es im Blog vom 14.01.2015 schon einmal an: Eine akademische Laufbahn ist bestimmt kein Allheilmittel für ein glückliches, erfülltes Leben.  Aus finanziellen Gründen schon deshalb nicht, weil gerne übersehen wird, dass trotz des schlussendlich unter Umständen höheren Gehaltes während der deutlichen längeren Ausbildungszeit nicht nur kein Geld verdient wurde, sondern die Ausbildung ganz im Gegenteil eine Menge Geld gekostet hat. Untersuchungen in den 70er Jahren wiesen damals schon nach, dass sich erst nach mindestens 20 Jahren akademischer Tätigkeit eine Angleichung des Gesamtverdienstes einstellt. Wenn das mit schulischer Überforderung, mit Stress und gar Krankheit erkauft wird, sollte es eine Überlegung wert sein, ob das wirklich ein erstrebenswertes Ziel ist. 

 

Ausbildung tut Not, darüber sind wir uns einig. Gute Ausbildung ist aber nicht gleichzusetzen mit "höherer" Ausbildung. Die Lehrer der AHA! Nachhilfe werden Sie, liebe Eltern, darauf aufmerksam machen, wenn sie Anzeichen einer dauernden Überforderung bei Ihrem Kind feststellen. Unsere Lehrer unterstützen mit ihrem qualifizierten Unterricht die Möglichkeiten und Fähigkeiten Ihres Kindes auf der Basis der individuell angepassten Förderung. Sprechen Sie mit uns, liebe Eltern, wenn sie das Gefühl haben, dass die schulische Entwicklung Ihres Kindes nicht den Verlauf nimmt, den Sie sich vorgestellt haben. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

 

Link dazu:   http://www.wiwo.de/erfolg/trends/burnout-bei-kindern-schueler-sind-immer-haeufiger-ueberlastet/11494220.html

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