Tabletklasse in Bad Kötzting

Die Mittelbayerische Zeitung berichtet euphorisch über eine Tabletklasse in Bad Kötzting

Die Karl-Peter-Obermeier Mittelschule sei in die Zukunft gestartet, der Landtagsabgeordnete Dr. Hopp zeigte sich stark beeindruckt und die Studiendirektorin Eva Stolpmann lobt, es würde mit viel Power gearbeitet, kluge Köpfe aus Gymnasium, Realschule und Mittelschule seien beteiligt. 

Um den Schulversuch zu realisieren, hätte der Schulverband 25.000 Euro in den digitalen Bereich des Haushaltes eingesetzt, die Eltern hätten sich bereit erklärt, für jeweils 400 Euro die PCs für die Schüler anzuschaffen.

Im Artikel werden weitere Personen zitiert, die "wahnsinnig stolz" sind, dass das Projekt nun existiert, die versichern, das Projekt würde weiter gefördert und die verkünden, die Positionen von Wissenschaft, Geldgebern, Politik und Schule seien zusammengebracht worden.

Liest man sich den gesamten Artikel durch, so gewinnt man den Eindruck, nun endlich sei das Ei des Kolumbus entdeckt worden und Schule in der heutigen Zeit angekommen. Wir haben es geschafft, über den Erfolg dieser neuzeitlichen Lernmethode gibt es keine Diskussion. 

Da müssen wir die Euphoriker enttäuschen. Es gibt sehr wohl Diskussionsbedarf, ob das Digitale der Weisheit letzter Schluss ist, so sehr es auch in unserem täglichen Leben inzwischen präsent ist.

Der Hirnforscher und Psychologe Manfred Spitzer ist ganz anderer Meinung. Computer und digitale Medien stören die geistige Entwicklung, vor allem bei Kindern. Am Donnerstag, dem 5.3.15, eröffnet er im Trifolion in Echternach eine Vortragsreihe, die sich mit dem  Wesen des Menschen befasst.

Manfred Spitzer bringt es auf den Punkt: Der Mensch ist sein Gehirn. Das ist am einfachsten am Beispiel von Transplantationen zu erkennen. Nieren, Lunge, Herz, Magen, ja fast alle inneren Organe kann man transplantieren, der Mensch bleibt trotzdem derselbe. Würde man ein Hirn transplantieren, würde der Betroffene am nächsten Morgen in den Spiegel schauen und sich wundern, wer ihn da ansieht. Er sähe ja aus, wie der Empfänger. 

Unser Hirn verarbeitet alles, was wir geistig tun. Und so ist es unmöglich, dass die Dauerberieselung, der wir durch die allzeitige und allseitige Präsenz der digitalen Medien ausgesetzt sind, keine Auswirkungen auf das Gehirn hat. In großen Studien wurde nachgewiesen, dass Menschen, die ihre Kommunikation hauptsächlich über Bildschirme abwickeln, ihre Fähigkeit, persönlich und direkt mit Menschen umzugehen, verlieren. Wer sich digital viel mit Aggression beschäftigt und sie dort auch auslebt, wird aggressiver im realen Leben. 

So schön und für den Moment hilfreich auch die Möglichkeit sein mag, sich digital schnell zu informieren, Vokabeln nachzusehen oder im Leben von Berühmheiten zu recherchieren, so schnell verliert sich die Fähigkeit des eigenen Nachdenkens und Handelns. 

Digitale Technik "hilft" uns inzwischen, unsere Autos in die Parklücke zu bugsieren. Fein, dann müssen wir das ja nicht mehr machen. Und auch nicht mehr können. 

Wir gewöhnen es uns einfach ab. 

Aber uns Erwachsenen hilft es doch, sich digital zu informieren und damit Zeit zu haben, geistig zu arbeiten?

Das ist selbstverständlich nicht wegzudiskutieren. Bei jungen Menschen sieht das jedoch anders aus, so Manfred Spitzer. Junge Gehirne sollen sich entwickeln, indem sie sich mit der Welt auseinandersetzen. Der Taschenrechner hat es uns vorgemacht: Wer in frühen Jahren stets einen Taschenrechner zur Verfügung hat, gewöhnt sich das Kopfrechnen ab. Andere geistige Leistungen machen da keinen Unterschied. Auch das ist in Studien nachgewiesen. Und, was für uns trotz aller Digitalbegeisterung noch wichtiger ist: Es ist ebenfalls in großen Studien nachgewiesen, dass digitale Medien das Lernen an Schulen nicht verbessern. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Was ich "schnell mal googeln" kann, habe ich genauso schnell wieder vergessen, da mein Hirn die Info bekommen hat, dass ich eben googeln kann. Jederzeit und an jedem Ort inzwischen. Also braucht mein Hirn es nicht mehr zu behalten. Die Abhängigkeit von digitalen Medien wird immer mehr zur Sucht. 

Wir sollten also auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Die Industrie hat ein deutliches Interesse daran, ihre Produkte flächendeckend an den Mann zu bringen. Und was bietet sich da mehr an, als zu behaupten, nur durch das Lernen mit dem PC sei endlich der Aufstieg Deutschlands zur Supernation zu bewerkstelligen?

"Mens sana in corpore sano" haben die alten Römer gemeint. Inzwischen wissen wir, dass auch ein einem nicht ganz so gesunden Körper ein gesundes, denkfähiges Hirn seinen Platz haben kann. Stephen Hawkins hat es bewiesen. Doch was für den Körper gilt, gilt auch für das Hirn: Wenn es nicht dauernd trainiert wird, verliert es an Leistungsfähigkeit.

 

Der Nachhilfeunterricht bei AHA! setzt nicht nur auf digitale Medien. Wo es sinnvoll erscheint, werden sie gegebenenfalls mit einbezogen. Ansonsten aber vermitteln unsere Nachhilfelehrer Wissen und die Fähigkeit, dieses Wissen sinnvoll anzuwenden. Auch, wenn es noch so oft versprochen wird: Das Erlernen beispielsweise einer Fremdsprache kommt ohne das Lernen der dazugehörigen Vokablen nicht aus. Die Zeit, die dafür notwendig wird, ist sinnvoll eingesetzt, denn unser Hirn dankt es uns, wenn wir es auch auf die Art trainieren, für die es von Mutter Natur geschaffen wurde und mit dem es seit Existenz des Menschen gut hingekommen ist. 

Link dazu:    http://www.mittelbayerische.de/region/cham/cham/artikel/viel-lob-fuer-den-unterricht-digital/1199192/viel-lob-fuer-den-unterricht-digital.html

 

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Lehrerausbildung soll reformiert werden

Vor Jahren gab es einen gehässigen Witz. "Was ist der Unterschied zwischen Lehrern und Terroristen?" In den Gesichtern der Gefragten sah man, was sie sich gerade vorstellten, wenn sie an ihre Schulzeit zurückdachten. Die Antwort zielte aber in eine völlig andere Richtung und lautete zur allgemeinen Erheiterung: "Terroristen haben Sympatisanten!"

Der Ruf der Lehrer ist nach wie vor nicht sehr gut. Über die Äußerung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder, der, wie ein Blinder von der Farbe redend, meinte, Lehrer seien die größten Faulenzer der Nation, wollen wir dabei mal gnädig den Mantel des Vergessens breiten.

Es lag und liegt u. a. an der Ausbildung, die viel zu häufig an der Realität, an den Anforderungen vorbeilief und leider auch noch -läuft. Fachlich sind die Lehrer sehr gut vorbereitet, das bestätigt auch Schulpädagogik-Professor Hilbert Meyer, der sich seit Jahren mit der Ausbildung der Lehrer beschäftigt. Doch die Situation an den Schulen wird immer komplexer. Schüler mit Migrationshintergrund, schwierige Schüler, sich verweigernde Schüler sind nur die eine Seite der Probleme. Auf der anderen Seite finden wir Helikoptereltern, die jeden Tag und zu jeder Stunde die Bedürfnisse ihrer Kinder in den Vordergrund stellen - sehr oft sind es allerdings mehr die eigenen Bedürfnisse, ist es der Versuch, das, was man selber verpasst hat, durch seine Kinder dann doch noch zu erreichen - und vom Lehrer verlangen, dass er diese Bedürfnisse zu erfüllen hat. Das Gegenteil davon sind die Phantomeltern, die der Lehrer noch nie zu Gesicht bekommen hat. Die sozialpädagogische Komponente kommt im Studium deutlich zu kurz. 

Nun will die Bundesregierung bis zum Jahr 2023 eine halbe Milliarde Euro in die Hand nehmen, um die Ausbildung der Lehrer zu verbessern. Ironie bei der Geschichte: In Hessen ist man dabei, finanzielle Mittel im Bereich der schulpsychologischen Betreuung und der Schulsozialarbeit zu streichen, um, so argwöhnt der Vorsitzende des "elternbund hessen e.v." (ebh), Jan Voß, die maroden Finanzen zu konsolidieren. So richtig scheint offensichtlich die Notwendigkeit, Zeit, Geld und Arbeit in die Bildung zu investieren, immer noch nicht in der Politik angekommen zu sein.

Zurück zum Bund. Gefördert werden sollen mit dem zur Verfügung gestellten Geld u. a. die Koordination zwischen Fachwissen und Pädagogik. Viele angehende Lehrer müssen zugeben, eine Art Praxisschock bekommen zu haben, nachdem sie zum ersten Mal auf die Schüler losgelassen worden waren. Das soll nun durch frühzeitige Praktika geändert werden. In München gibt es eine "School of Education", also eine eigene Fakultät für Lehrer. Andere Universitäten wollen das Konzept übernehmen. 

Neu ist das nicht, muss man dazu sagen. Vor Jahrzehnten gab es, von den Fachwissenschaftlern milde belächelt, sogenannte "PHs", Pädagogische Hochschulen. An ihnen wurden Grund- und Hauptschullehrer ausgebildet, und die im Namen der Hochschule schon genannte Pädagogik hatte einen deutlichen Vorrang vor der rein fachlich-wissenschaftlichen Ausbildung an den Universitäten. Leider hatte das auch Einfluss auf die Bezahlung der Lehrer. Da die Studenten der PH ja keine "wissenschaftliche" Ausbildung genossen hatten, wurden sie schlechter bezahlt - und werden es heute noch - und waren quasi Lehrer zweiter Klasse. Dass gerade in der Grundschule das Fundament für eine positive weitere Entwicklung der Kinder gelegt wird, das eine wissenschaftlich orientierte Ausbildung im Weiteren erst möglich macht, wurde und wird geflissentlich übersehen. Ohne die qualifizierte Arbeit der weiterführenden Schulen zu diskreditieren: Es ist ein gravierender Fehler, den Unterricht an den Primarschulen als "einfacher" und "nicht so wichtig" anzusehen. In Zeiten des Lehrermangels kommen nach wie vor Vorschläge von der Politik, Studenten ohne Vorbildung in die Grundschulen zu stecken, denn den Zahlenraum bis 1000 würden sie ja wohl beherrschen. 

Im Laufe der Jahre wurden die PHs in die wissenschaftlichen Fakultäten eingegliedert, die Ausbildung wurde verlängert und verwissenschaftlicht - und die Pädagogik kam zu kurz.

Nun also besinnt man sich - hoffentlich - und will etwas ändern. So sollen auch endlich die Abschlussprüfungen der verschiedenen Länder übergreifend gültig sein und gegenseitig anerkannt werden. Es würde ja auch langsam Zeit. Je nach Fächerkombination besteht im einen Land ein Mangel, im anderen ein Überschuss. Bisher konnten die Lehrer aber nicht einfach in ein anderes Bundesland wechseln, um derlei Unterschiede ausgleichen zu können. 

Die Hochschulen planen, die Förderung vom Bund auch in die Auswahl ihrer Studenten zu stecken. Bisher zählte zur Zulassung die Note im Abitur. Doch kann das das alleinige Kriterium sein, ein guter Lehrer zu werden? Nun möchte man "Castings" veranstalten, es soll Unterricht simuliert werden, brenzlige Situationen nachgestellt werden. Wer dann bei derartigen Herausforderungen in Tränen ausbricht, oder gar nur der - vielleicht - sicheren Anstellung wegen Lehrer werden möchte, sollte sich das Ganze noch einmal überlegen.

 

Die Nachhilfelehrer der AHA! Nachhilfe haben die Entscheidung in dem Augenblick getroffen, in dem sie für uns tätig geworden sind. Wer nicht mit Leib und Seele Pädagoge ist, hätte bei uns keine Chance. Denn dadurch würde die Möglichkeit für die Kinder vertan, Defizite aufholen und sich dabei auf das Engagement der Lehrerin/des Lehrers verlassen zu können. Sie, liebe Eltern, können also sicher sein, bestmögliche Förderung für Ihr Kind zu erhalten.

 

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