>> Fünf Tipps, die bei der Suche nach der passgenauen Nachhilfe helfen <<

1. Private Nachhilfe vs. Professionelle Nachhilfe

Auf dem Nachhilfemarkt unterscheidet man zwischen privater und professioneller Nachhilfe. Private Nachhilfelehrer arbeiten auf freie Faust. Gefunden werden können Sie auf online Anzeigenportalen oder auch durch Aushänge. Auf den ersten Blick scheint private Nachhilfe kostengünstiger zu sein. Der Preis hat vermutlich auch seinen Grund, denn hinter den Lehrkräften steht keine professionelle Institutsleitung, die die Qualifikationen und Erfahrungen der Lehrkräfte prüft und dem Kunden Beratungsservice bietet. Somit ist hier Vorsicht geboten: Private Nachhilfe kann von jedem angeboten werden, auch von Schülerinnen und Schülern. In den seltensten Fällen gibt es aussagekräftige Referenzen über die fachliche Kompetenz und pädagogische Vorbildung.

Professionelle Institute hingegen haben eine Leitung und Bildungsberater, die ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite stehen. Jahrelange Erfahrung macht sie zu Kennern der aktuellen Anforderungen verschiedenen Schulen sowie der vielgestaltigen Probleme der Schülerinnen und Schüler. Institute haben in der Regel einen großen Lehrerpool, bei dem die Mindestqualifikationen ein Studium im höheren Semester und pädagogische Erfahrung sind. Professionelle Institute prüfen die Qualifikation sowie Führungszeugnisse und Vorerfahrungen der Lehrkräfte. Von Vorteil ist auch, dass Sie einen Ansprechpartner mit Erfahrung haben. Sie können in einem Beratungsgespräch vorab gemeinsam mit dem Bildungsberater besprechen, welche Lehrkraft passen könnte und wie der Unterricht ablaufen soll. Sollte die Chemie zwischen Lehrkraft und Schülerin oder Schüler nicht stimmen, ist ein Lehrerwechsel möglich.

2. Gruppennachhilfe vs. Einzelnachhilfe

Des Weiteren unterscheidet man zwischen Gruppen- und Einzelnachhilfe. Viele Eltern entscheiden sich im ersten Schritt für die gängige Gruppennachhilfe, weil es kostengünstiger scheint und auf den ersten Blick erfolgsversprechend aussieht. Nicht alle, aber die meisten sind nach einigen Wochen enttäuscht, denn der Lernerfolg ist minimal bis kaum vorhanden. Warum? Gruppennachhilfe lässt wenig individuelle Anpassung des Unterrichts zu und ähnelt dem Schulunterricht. Im Schulunterricht läuft offensichtlich etwas falsch, sonst wären die Noten besser. Warum also Geld für etwas bezahlen, was bereits in ähnlicher Form genutzt wird? Der Gruppenunterricht macht es schwer, auf die Bedürfnisse jeder einzelnen Schülerin oder jedes einzelnen Schülers einzugehen. Schüchterne, introvertierte Menschen verspüren in der Gruppe, ähnlich wie in der Schule, sozialen Druck und gehen in der Masse unter. Die Folge ist Angespanntheit, Verunsicherung und fehlende Konzentration. Extrovertierte Kinder sind leicht abgelenkt und unkonzentrierter, aufgrund der Mitschülerinnen und -schüler. Themen und Aufgaben in der Gruppennachhilfe müssen verallgemeinert werden und individuelle Defizite können kaum identifiziert und bearbeitet werden.

Der Einzelunterricht hingegen lässt Flexibilität der Unterrichtsgestaltung und Organisation zu. Er ermöglicht eine Lernförderung im Tempo der Schülerin oder des Schülers. Die Schülerin oder der Schüler hat die volle Zeit der Nachhilfeeinheit für sich allein. Hier liegt der Fokus auf den individuellen Defiziten und Stärken. Der Unterricht kann gezielt gestaltet werden und spontan an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden. So können Lehrkräfte eine individuelle Lernförderung im Tempo der Schülerin oder des Schülers durchführen. Im Einzelunterricht sind Schülerinnen und Schüler in der Regel konzentrierter und entspannter, sodass schneller Fortschritte erkennbar werden. Der soziale Druck, der in der Gruppe herrscht, fällt weg und es können ungehemmt Fragen gestellt werden. Themen werden so lange behandelt, bis sie wirklich verinnerlicht sind. Erfolg ist hier nur garantiert, wenn die Chemie zwischen Lehrkraft und Schülerin oder Schüler stimmt. Hier sollte man darauf achten, dass ein Lehrerwechsel im schlimmsten Fall möglich ist. Bezüglich der Terminwahl ist Einzelunterricht ebenfalls flexibler, da man sich nicht nach einer Gruppe gerichtet muss, sondern individuelle Termine vereinbaren kann.

3. Regelmäßigkeit der Nachhilfe

In jedem Fall verspricht eine regelmäßige Nachhilfe größere Lernerfolge als einzelne Einheiten vor Klassenarbeiten und Prüfungen. Die genaue Häufigkeit sollte an die Bedürfnisse der Schülerin oder des Schülers angepasst werden. Grundsätzlich sollte mindestens einmal wöchentlich eine Einheit stattfinden, um alte Wissenslücken zu füllen und den neuen Stoff zu vertiefen. Nachhilfe ist nicht nach ein paar Einheiten erledigt, sondern sollte so lange in Anspruch genommen werden, bis ein solides Level erreicht ist. Auch in den Ferien sollte die Nachhilfe nicht gänzlich ausfallen. Die schulfreie Zeit bietet die perfekte Möglichkeit, alten Stoff aufzuarbeiten, Lücken zu füllen und sich somit auf den kommenden Stoff bestens vorzubereiten. Gerade in den Sommerferien ist es wichtig, dass der Stoff es vergangenen Schuljahres sitzt, sodass einem motivierten Start ins neue Schuljahr nichts im Wege steht.

4. Unterricht im Institut vs. Unterricht zu Hause

Es gibt die Möglichkeit des Unterrichts in den Räumlichkeiten eines Instituts oder zu Hause. Unterricht im Institut ist vor allem für Familien ein Vorteil, bei denen im Haushalt kein ruhiger Platz für die Durchführung des Unterrichts gewährleistet werden kann. Nachteil daran ist, dass Zeit für Anfahrt und Heimreise anfällt. Heutzutage haben viele Kinder und Jugendliche einen vollen Terminkalender und ohnehin schon wenig Zeit. Unnötiger Stress im Alltag sollte vermieden werden, um weitere Anspannung im Lernkontext zu verhindern. Kommt die Lehrkraft nach Hause, fällt Anfahrtsstress und Planungsdruck für Eltern und Kinder weg. So starten Schülerinnen und Schüler direkt entspannter in die Nachhilfe. Dazu kommt, dass die meisten Kinder und Jugendlichen im gewohnten Umfeld entspannter und somit konzentrierter lernen. Am eigenen Arbeitsplatz sind die Gegebenheiten optimal und alle Lernmaterialien vor Ort. Außerdem ist es förderlich für das eigenständige Lernen, das in jeder Nachhilfe immer ein wesentliches Ziel sein sollte. Schließlich soll die Schülerin oder der Schüler Strategien erlernen, die nachhaltig dazu befähigen, sich am eigenen Arbeitsplatz zu organisieren.

5. Kosten

Zu guter Letzt sind die Kosten für viele Familien ein wichtiger Aspekt. Hier sollte man sich weder von privater Nachhilfe noch von professionellen Instituten in Knebelverträge drängen lassen. Wichtig ist die freie Tarifwahl angepasst an die Bedürfnisse der Schülerin oder des Schülers. Grundsätzlich ist von Laufzeittarifen nicht unbedingt abzuraten, da diese meistens kostengünstiger sind und eine Regelmäßigkeit vorgeben, die schneller zur Verbesserung führt. Die meisten Wackelkandidaten benötigen ohnehin langfristige Unterstützung, um schulische Probleme in den Griff zu bekommen. Es gibt Institute, bei denen während der Ferien kein Unterricht stattfinden kann, Laufzeitverträge aber dennoch weiterlaufen. Das ist nicht überall der Fall. Zu empfehlen sind Institute, die sowohl in den Ferien als auch am Wochenende Unterricht anbieten. Aktuelle Preise professioneller Einzelnachhilfe liegen zwischen 20 € und 30 € pro 45 Minuten. Gruppennachhilfe ist pro Einheit günstiger, jedoch müssen auch mehrere Einheiten genommen werden, um eine Verbesserung zu erzielen. Die meisten Institute bieten aus pädagogischen Gründen ausschließlich 90-minütige Einheiten an. Es gibt Institute, die Anmeldungsgebühren und Anfahrtskosten berechnen. Auch das ist nicht bei jedem Institut der Fall und kann somit vermieden werden.

Familien, die sich Nachhilfe nicht leisten können, haben die Möglichkeit eine Lernförderung als Leistung aus dem Bildungs- und Teilhabepaket in Anspruch nehmen.

Unsere Empfehlung kurz zusammengefasst:

  • Eine professionelle Nachhilfe verspricht Beratung, Kompetenz und Service

  • Höherer Lerneffekt im Einzelunterricht

  • Regelmäßige Unterrichtseinheiten über einen längeren Zeitpunkt erzielen schneller

    Fortschritte und bessere Lernerfolge

  • Unterricht zu Hause ist stressfrei für Eltern und Schüler/innen

  • Das Lernen am eigenen Arbeitsplatz ist effektiver

  • Freie Tarifwahlen angepasst auf die Bedürfnisse des/der Schülers/in

  • Anmeldegebühren und Anfahrtskosten sind kein Muss