Unterrichtsausfall an Schulen in Deutschland deutlich zu hoch

Deutschlandweit fällt zu viel Unterricht aus, so bemängelt der Deutsche Philologenverband. Jede zwölfte Unterrichtsstunde findet nicht statt, das macht ca. eine Million Unterrichtsstunden - pro Woche!

Zwar sei die Situation an Gymnasien relativ entspannt, doch an Grundschulen mangele es nach wie vor. 

Auf das Saarland bezogen bestätigt das auch die Vorsitzende des Saarländischen Lehrerinnen- und Lehrer Verbandes (SLLV) Lisa Brausch. Sie hätte zwar keine Zahlen, die das belegen könnten, doch de facto fiele zuviel Unterricht aus.

Nun wird im Saarland keine Statistik über Unterrichtsausfall insgesamt geführt, sondern lediglich über strukturellen Ausfall, was besagt, dass nur darüber Zahlen vorhanden sind, wenn Unterricht grundsätzlich ausfallen muss, weil beispielsweise zu wenig Lehrer vorhanden sind. Wenn wegen Krankheit o.ä. Unterricht ausfällt, so wird darüber nur schulintern eine Statistik aufgestellt und die Schulen selber müssen und sollen sich um die Lösung des Problemes kümmern. Das allerdings führe besonders in den Grundschulen dazu, dass tw. bis zu 50 Kinder gleichzeitig betreut werden müssten, da kein Kind vor 13 Uhr nach Hause geschickt werden dürfe. Und eine Betreuung sei eben nur eine Betreuung, aber nicht als Unterricht zu bezeichnen.

Das Saarländische Bildungsministerium weist darauf hin, dass der Lehrerbestand in den letzten Jahren aufgestockt worden sei. Wenn man aber im Ministerium anrufe, so Lisa Brausch, bekäme man die Auskunft, dass mobile Lehrkräfte nicht vorhanden seien, man solle sich selber darum kümmern. Unterstützung bekommt Lisa Brausch vom ehemaligen Bildungsminister Klaus Kessler. Entweder sei die "Lehrerfeuerwehr" völlig unterdimensoniert oder aber schon anfangs des Schuljahres ausgeschöpft.

Forderungen nach einer weiteren Aufstockung erteilt das Ministerium eine entschiedene Absage. Die Lehrerreserve sei im Zeitraum von 2012 bis 2014 von 122 auf 180 Stellen allein in den Grundschulen erweitert worden und im Bereich der Gemeinschaftsschulen von 35 auf 117. Mehr sei nicht geplant.

Diese beiden Positionen hören wir seit Jahren, um nicht zu sagen seit Jahrzehnten. Die Lehrerverbände klagen deutschlandweit darüber, dass zu wenig Lehrer eingestellt werden, die zuständigen Ministerien kontern entweder damit, dass das gar nicht so sei, man hätte ja schon aufgestockt, oder aber, dass an ein Mehr nicht zu denken sei, es fehlten die Finanzmittel. Es mag sogar wirklich so sein, dass die Mittel fehlen. Allerdings stellt sich dann die Frage, wie man dem nicht erst in weiterer Zukunft auftretenden Mangel an Fachkräften zu begegnen gedenkt.

Der Deutsche Bund der Steuerzahler prangert jedes Jahr an, dass Steuergelder für alle möglichen und unmöglichenen Zwecke verpulvert werden. Von Verschleuderung von Geldern im Bildungsbereich ist allerdings nicht die Rede.

Bildungförderung fängt nicht erst im Gymnasium an, sondern in der Grundschule, ja eigentlich schon im Kindergarten. Wenn diese Förderung unterstützt werden soll, um einem Mangel an Bildung und den dann unausweichlich auftretenden Folgen u. a. des Fachkräftemangels vorzubeugen, darf es keine Frage des Geldes sein, die das verhindert. Wir brauchen Bildung, darüber sind sich alle im Klaren. Die Versuche, dem verdrängten oder gar verneinten Mangel von Lehrerstellen ein Positives abzugewinnen, treiben da manchmal erstaunliche Blüten. So wurde dem Autor dieses Blogs schon vor 35 Jahren von einem Schulrat gesagt, Klassenstärken von über 30 Kindern hätten den Vorteil, dass sich die Kinder auch mal gut hinter dem Vordermann verstecken könnten, wenn sie nicht drangenommen werden wollten, und so die Phasen geistiger Ruhe, des Relaxens vergrößert würden. Geistiger Stillstand statt gezielter Förderung. Ein interessanter Aspekt.

Wir von der AHA! Nachhilfe können zwar nicht zaubern und den Lehrermangel, ob er nun real existent ist oder nur behauptet wird, können wir nicht ändern. Was aber unsere Nachhilfelehrerinnen und -lehrer können ist, Ihrem Kind die individuelle Förderung angedeihen zu lassen, derer es bedarf. Und dass das mit Engagement und Einfühlungsvermögen stattfindet, dafür verbürgen wir uns.

 

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