Product-placement in der Schule - getarnt als Unterrichtsmittel

Nicht erst seit eine Schülerin öffentlich beklagte, der Unterrichtsstoff ginge an den wahren Bedürfnissen der Schüler vorbei, ist ein immer heftiger werdendes Engagement von Wirtschaftsunternehmen erkennbar, Einfluss auf die Bildungsinhalte zu nehmen. So sehr die Notwendigkeit besteht, sich über neue Lerninhalte Gedanken zu machen, Schule an die heutigen Gegebenheiten anzupassen, so sehr ist das Bestreben der Industrie, mehr oder minder - inzwischen eher mehr! - die Dinge als vermittlungswichtig darzustellen, die ihr nutzen könnten, kritisch zu sehen.

Schule soll neutral sein, eine Bildungseinrichtung, die eben nicht nur dann existieren kann, wenn Geldmittel fließen, die an Wohlverhalten gekoppelt sind. In Zeiten knapper Kassen ist die Versuchung groß, auf Angebote der Industrie einzugehen. Gerne werden dann Stiftungen gegründet, wie vor kurzem im Saarland von Nestlé-Wagner, oder es werden Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt, wie von der Schokoladenfabrikation Ritter. Um den Werdegang von der Kakaobohne zur Schokolade schon Grundschülern deutlich zu machen, sollen die Lehrer jedem Kind ein Stück Schokolade - quadratisch, praktisch, gut - in die Hand geben. Dann sollen sich die Kinder auf die Schokolade konzentrieren, während der Lehrer ihnen erzählt, dass Schokolade als Belohnung zu sehen ist, als Entspannungsmittel, das Endorphine ausschüttet. Und selbstverständlich soll darauf hingewiesen werden, dass Schokolade einfach lecker ist. Wie Süßigkeiten überhaupt.

Doch nicht alleine die Industrie, die sich sicherlich nicht an den Arztkosten beteiligen wird, die bei dauerndem Zucker"genuss" zwangsläufig entstehen und die Allgemeinheit belasten, wenn auf die Empfehlungen für tolle Entspannungsmittel gehört wird, legt sich schwer ins Zeug, auch andere, nicht minder manipulative Bestrebungen sind überdeutlich zu spüren. Damit endlich jeder schon von Kindesbeinen an weiß, wie er fürs Alter vorsorgen kann und muss, haben sich finanzorientierte Unternehmen wie der Sparkassen- und Giroverband zum Ziel gesetzt, in Schulen unverblümt für ihre Pläne zu werben. Das Schlimme dabei ist, dass ihnen kaum noch jemand widerspricht, die Schulen zunehmend als Plattform für platte Werbung genutzt werden, mit Einverständnis der für Bildung Verantwortlichen. Wenn den Schülern von Kindesbeinen an nur lange genug und immer wieder erzählt wird, dass das Umlageprinzip für die Altersvorsorge ein Modell von gestern ist und nur die kapitalgedeckte Vorsorge Zukunft hat, dann werden sie es schon so verinnerlichen, dass sie freiwillig den Finanzmaklern auf den Leim kriechen. Dabei sollte uns allen doch seit der Finanzkrise in schmerzlicher Erinnerung sein, wie schnell sich Kapital in Luft auflösen kann. Wer an der Sache verdient hat, bedarf wohl inzwischen keiner weiteren Erwähnung mehr.

Kritische Erziehung tut not. Sie wird von den nur ihren finanziellen Vorteil vor Augen habenden Unternehmen kaum geleistet werden. 

Wenn Schule die Interessen nur eines Teiles der Gesellschaft vertritt, kann das nicht gutgehen. Wir hatten das schon einmal vor und nach dem ersten Weltkrieg. Damals wurden Zielsetzungen des Militärs für die einzig Richtigen gehalten. Wohin das geführt hat, wissen wir - hoffentlich - noch. Dürfen wir damit rechnen, dass bald die Bundeswehr Schulen Arbeitsmaterialen zur Verfügung stellt, versehen mit einem Werbeaufdruck, welch glorreiche Zukunft der Beruf des Soldaten bietet? Mit Unterstützung des ortsansässigen Versehrtenvereines?

Schule soll möglichst umfassend informieren, Zielsetzungen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten lehren, nur so kann es zu der gewünschten aufgeklärten Gesellschaft kommen. Scheuklappen sind nicht das Mittel der Wahl dabei. 

 

Die AHA! Nachhilfelehrer sind dem Prinzip der aufgeklärten Wissensvermittlung verpflichtet. Sollte es sich herausstellen, dass Schulprobleme beispielsweise dadurch entstanden sind, dass die besuchte Schulform an sich eine Überforderung Ihres Kindes darstellt, so werden sie mit Ihnen darüber reden und gemeinsam versuchen, eine Lösung zu finden. Darauf können Sie, liebe Eltern, sich hundertprozentig verlassen. Selbstverständlich haben sowohl unser Institutsleiter, Herr Schmitt, als auch die für ihn tätigen Bildungsberater/innen stets ein offenes Ohr für Ihre Sorgen und Nöte. Stellen Sie uns auf die Probe, wir werden Sie nicht enttäuschen. 

 

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