Und wieder eine neue OECD-Studie

Alle zwei Jahre dürfen wir uns seit 2001 inzwischen auf eine neue Studie der OECD freuen. Und so wurde nun veröffentlicht, dass die Hoffnung, die Bildungsmisere endlich dadurch eliminieren zu können, wenn die Schulen mit Computern zugeschüttet werden, eine trügerische ist. Um nicht zu sagen: Typischer Fall von "denkste"!

Der Wissensstand 15-jähriger Schüler, so das Ergebnis der Studie, die bereits 2012 gestartet wurde, also bei der heutigen Entwicklungsgeschwindigkeit vor einer halben Ewigkeit, wird nicht automatisch besser, je mehr die Klassenzimmer und Unterrichtseinheiten mit Digitalem vollgestopft sind. Ganz im Gegenteil. Wer mehr als fünf Stunden am Tag auf dem Smartfon herumwischt, Tablets vor sich herträgt und am PC chattet, Videos guckt, mögen sie noch so lehrreich sein und spielt, neigt zu emotionaler Unausgeglichenheit und Verhaltensauffälligkeiten. Und es kommt noch schlimmer: Schüler, die nach "alter Lehrersitte" unterrichtet worden waren, waren in keiner Weise beim Meistern digitaler Herausforderungen ins Hintertreffen geraten. 

Was ist denn nun die Schlussfolgerung fürs Bildungssystem? Alles so lassen, wie es ist oder doch lieber versuchen, durch noch mehr digitalen Einsatz das Ruder endlich herumzureißen und in ruhigeres Bildungsfahrwasser zu gelangen? Beides ist wohl falsch.

Das Bildungssystem als solches gehört auf den Prüfstand, die Methoden, mit denen dann Wissen und Kompetenz für das weitere Leben vermittelt werden, sind offensichtlich nicht so ausschlaggebend. Wissen ist durch entsprechende Digitalisierung vielleicht spielerischer zu erlangen, herkömmliche Lehr- und Lernmethoden sind jedoch keineswegs so antiquiert, wie sie inzwischen gerne dargestellt werden.  Die Bildungsinhalte sollten der heutigen Zeit angepasst werden, allerdings die sogenannte Allgemeinbildung nicht auf dem Altar der Moderne geopfert werden. Wir schrieben es schon einmal: Woher will der oben genannte 15-jährige Schüler wissen, ob er das, was er heute lernen muss aber nicht will, weil er es für völlig unnötig hält, nicht in zehn Jahren dringend braucht?

Bei Licht betrachtet kann uns das Ergebnis der Studie eigentlich kaum überraschen. Zu oft haben wir in den letzten Jahrzehnten erfahren, dass die tollen neuen Methoden, egal auf welcher Basis sie das Wissen nun vermitteln wollten, auf Dauer an der Erkenntnis nicht vorbeiführen konnten, dass der "Nürnberger Trichter", so schön seine Existenz auch sein möge, bisher nicht erfunden worden ist.

Die Lehrer der AHA! Nachhilfe verschließen sich nicht neuen Entwicklungen. Sie nutzen sie dort, wo sie nützlich sein können. Das Wichtigste ist, dass sie sich individuell auf die Schülerin/den Schüler einstellen und so den Weg zu eigenständigem Lernen ebnen. Die Bereitschaft des Lernenden zur Mitarbeit vorausgesetzt, wird der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen.

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Der Föderalismus und die Vergleichbarkeit der Abiturnoten

In Deutschland ist Bildung Ländersache. Und sie wird auch sehr wichtig genommen, die Bildung. In jedem Land. Leider in jedem Land anders. Folglich sind auch die Ergebnisse in jedem Land anders.

Nach einer Untersuchung des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" differieren die Anforderungen so stark, dass von einer Vergleichbarkeit der Noten nicht mehr geredet werden kann. Zu diesem Ergebnis kam im letzten Jahr auch die FAZ. Was im einen Bundesland als Durchschnitt bewertet wird, kann im anderen weit darüber liegen - oder auch weit darunter. Der Prozentsatz der "Einser" hat sich in Berlin beispielsweise in den letzten sieben Jahren verdoppelt. In Rheinland-Pfalz fielen 1,3% der Prüflinge durch, in Mecklenburg-Vorpommern 6,5%. Wir sollten uns hüten zu behaupten, das würde beweisen, der Westen sei eben intelligenter als der Osten.

Die Ursache liegt ganz woanders. 

Jedes Land wertet und gewichtet Schulfächer nach eigenem Gusto. Da gibt es Hauptfächer, Nebenfächer, Wahlfächer, Wahlpflichtfächer, Profilfächer, Intensivfächer, Vertiefungsfächer, Kernfächer, Schwerpunktfächer, Ergänzungsfächer, Seminarfächer und Kurse auf erweitertem Niveau. Und alle werden anders bewertet. Mal zählen Hauptfächer doppelt, mal nicht, mal dürfen Kombinationen wie Deutsch und Mathematik gewählt werden oder sind gar verpflichtend, mal wieder nicht. In einigen Ländern dürfen schwache Ergebnisse gestrichen werden, in manchen ein paar, in anderen Ländern gar keine. Das kann dazu führen, dass ein Schüler erst gar nicht zum Abitur zugelassen wird, oder mit Bravour das Abitur besteht. Bei denselben Leistungen wohlgemerkt.

Es kommt aber noch besser: In Sachsen-Anhalt haben die Schüler Einfluss darauf, nach welchen Kriterien ihre Leistungen bewertet werden sollen. Die Schüler können bestimmen, ob die Punktzahlen aus den Leistungskursen einfach oder doppelt in das Gesamtergebnis einfließen. 

Das alles regt z. B. Günter Germann, einen pensionierten Gymnasiallehrer aus Halle in Sachsen-Anhalt, auf und er prangert diese Praxis offen an. Da der Notendurchschnitt über die Zulassung zu Studienfächern nach wie vor entscheidend sein kann, sei das alles auch rechtlich fragwürdig, denn Schüler aus Ländern mit strengeren Kriterien seien klar benachteiligt. Im Kultusministerium möchte man erst einmal Erfahrungen sammeln.  

Manfred Prenzel, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, kommt dann auch zu dem Ergebnis, dass die Abiturnoten nur geringen prognostischen Wert in Bezug auf den Studienerfolg hätten. So empfiehlt der den Hochschulen, den Lebenslauf, ein Motivationsschreiben, gar ein persönliches Gespräch mit zu berücksichtigen.

Wie das allerdings von den Hochschulen gehandhabt werden soll, lässt er offen. Welche Wertigkeit bekommt der Lebenslauf, welche das Motivationsschreiben? Werden die Hochschulen nun Bewerbungsbüros einrichten, in denen die Abiturienten sich vorstellen müssen, analog zum Gespräch beim Personalchef einer Firma? Wird in der Oberstufe der Gymnasien das Schulfach "Wie bewerbe ich mich erfolgreich an einer Hochschule?" in Zukunft eingerichtet werden müssen? Werden Tests abgehalten, die diese Problematik zum Thema haben? Werden sie bewertet werden, und wie? Mit welcher Gewichtung wird die dort erreichte Note in den Gesamtdurchschnitt einfließen?

Das System ist verbesserungsbedürftig, das wird jedem klar, der etwas hinter die Kulissen geschaut hat. Der Föderalismus, an dem die Länder so sehr hängen, hat, was die Bildung angeht, ausgedient. Wenn wir einen Ansatz von Chancengleichheit schaffen wollen, können solche Strukturen nur hinderlich sein. Wir arbeiten auf ein vereintes Europa hin, wir versuchen, Global Player zu werden. Da sind derartige Empfindlichkeiten, wo was wie beurteilt werden kann und darf, völlig fehl am Platze. In der Schweiz gibt es dafür ein Wort: "Kantönlisgeist".  

Wir von AHA! Nachhilfe stehen auf dem Standpunkt, dass eine fundamentale Bildung anzustreben ist. Und das ist das Prinzip, nach dem unserer Lehrerinnen und Lehrer handeln. Individuell auf Ihr Kind abgestimmt, dem Lerntempo Ihres Kindes angepasst, nicht irgendwelchen Ideen unterworfen, die sich sogenannte Bildungspolitiker auf ihre Fahnen geschrieben haben und mit denen sie meinen, sich profilieren zu können.

Das Kind steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Und so wird es auch bleiben.

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