Brauchen unsere Kinder wirklich einen persönlichen Bespaßer?

Wir bei der AHA! Nachhilfe erleben es immer öfter, wenn wir versuchen, einen Termin für eine Unterrichtseinheit zu vereinbaren: Montag? Nein, geht nicht, Ballettunterricht. Dienstag? Nein, geht nicht, Yoga. Mittwoch? Nein, geht nicht, Selbstverteidigung. Donnerstag? Nein, geht nicht, rhythmische Sportgymnastik. Freitag? Nein, geht nicht, Vorbereitung aufs Schachturnier. Samstag? Ja, das ginge. Von 13 Uhr bis 14:30 Uhr, aber nur, wenn das Training fürs Springreiten nicht dazwischenkommt. Sonntag? Ja, irgendwann muss ja auch mal Freizeit sein. Abgesehen davon, proben wir da immer fürs Theaterstück.

Dass Kinder mal nichts zu tun haben, entwickelt sich langsam aber sicher zur Ausnahme. Offensichtlich meinen immer mehr Eltern, ihre Kinder nur optimal fördern zu können, wenn sie ihnen ein überbreites Angebot an allen möglichen Freizeitfüllseln anbieten. Der offensichtliche GAU für viele Eltern ist inzwischen die Aussage ihrer Kinder: "Mir ist langweilig!", wobei das Wort "langweilig" überdimensional auf dem "a" betont wird. "Mir ist so laaaaaangweilig!"
Langeweile. Ein Begriff, der am besten aus dem Wort- und Erlebnisschatz des Kindes ausgeschlossen sein sollte. Langeweile ist schädlich, macht Kinder dumm, lässt sie geistig brachliegen und verdirbt ihnen somit die Zukunft.
Gücklicherweise (?) haben die allermeisten Kinder inzwischen ein Smartfon, das ihnen, sollte es doch noch einmal zu einem Langeweileschub kommen, sofort Unterhaltung bietet. Abgesehen davon, dass in Untersuchungen festgestellt worden ist, dass der dauernde Einsatz von digitalen Medien in keiner Weise die Geistesleistung oder gar die Intelligenz und Denkfähigkeit fördert, denken wir doch einfach einmal an die Zeit zurück, die nicht von der Allgegenwart einer Dauerbespaßung, egal durch wen oder was, geprägt war.

Was war an der so verpönten Langeweile so entsetzlich? Bei Licht betrachtet gar nichts. Denn, wir erinnern uns, Langeweile dauerte nicht lange. Es ist uns immer etwas eingefallen, womit wir uns beschäftigen konnten. Und das hat unser Hirn mehr gefördert und gefordert, als ein jederzeit abrufbarer Wochenplan, der, wenn er schon besteht, dann aber auch erfüllt werden muss. Schließlich kostet das alles Geld. 
Studien mit Studenten kamen zu einem klaren Ergebnis: Wer sich langweilt, kommt auf die besten Ideen. Natürlich soll Langeweile nicht zur Gewohnheit werden, wer nur und ständig unterfordert ist, läuft Gefahr, depressiv zu werden. Doch genauso führt die stetige Abrufmöglichkeit der nächsten Beschäftigung, die dann auch noch vorgegeben, also nicht durch eigenständiges Denken erlangt wird, zur geistigen Verkümmerung. Ein Selbstbedienungsautomat für Dauerbespaßung, immer wieder und mehr von den Eltern dargestellt, verführt zu geistiger Trägheit.

Diese Trägheit hat leider die Eigenschaft, auch beim Lernen Fuß zu fassen. Wird den Kindern nicht vorgekaut, wie und was sie vielleicht außerhalb der von der Schule gestellten Aufgaben zur Vertiefung beispielsweise des Vokabulares einer Fremdsprache tun könnten, sind die Kinder hilflos. Es wird ihnen - Sie haben es schon vermutet - laaaangweilig. Ein Effekt, der nicht im Sinne einer positiven Entwicklung der Kinder sein kann. Ohne Langeweile keine Kreativität.

Geben wir also unseren Kinder gerne Anregungen, was sie tun könnten, pressen wir sie aber nicht in ein Korsett von Beschäftigungen, das durch immer neue Variationen nur noch immer enger wird. 

Die Lehrer der AHA! Nachhilfe lassen sicher keine Langeweile während des Unterrichtes aufkommen. Doch wird der Kreativität Raum gelassen, werden die Ideen gefördert, wie man durch eigenständiges Denken zum eben eigenen Lernerfolg kommen kann.

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Und wieder eine neue OECD-Studie

Alle zwei Jahre dürfen wir uns seit 2001 inzwischen auf eine neue Studie der OECD freuen. Und so wurde nun veröffentlicht, dass die Hoffnung, die Bildungsmisere endlich dadurch eliminieren zu können, wenn die Schulen mit Computern zugeschüttet werden, eine trügerische ist. Um nicht zu sagen: Typischer Fall von "denkste"!

Der Wissensstand 15-jähriger Schüler, so das Ergebnis der Studie, die bereits 2012 gestartet wurde, also bei der heutigen Entwicklungsgeschwindigkeit vor einer halben Ewigkeit, wird nicht automatisch besser, je mehr die Klassenzimmer und Unterrichtseinheiten mit Digitalem vollgestopft sind. Ganz im Gegenteil. Wer mehr als fünf Stunden am Tag auf dem Smartfon herumwischt, Tablets vor sich herträgt und am PC chattet, Videos guckt, mögen sie noch so lehrreich sein und spielt, neigt zu emotionaler Unausgeglichenheit und Verhaltensauffälligkeiten. Und es kommt noch schlimmer: Schüler, die nach "alter Lehrersitte" unterrichtet worden waren, waren in keiner Weise beim Meistern digitaler Herausforderungen ins Hintertreffen geraten. 

Was ist denn nun die Schlussfolgerung fürs Bildungssystem? Alles so lassen, wie es ist oder doch lieber versuchen, durch noch mehr digitalen Einsatz das Ruder endlich herumzureißen und in ruhigeres Bildungsfahrwasser zu gelangen? Beides ist wohl falsch.

Das Bildungssystem als solches gehört auf den Prüfstand, die Methoden, mit denen dann Wissen und Kompetenz für das weitere Leben vermittelt werden, sind offensichtlich nicht so ausschlaggebend. Wissen ist durch entsprechende Digitalisierung vielleicht spielerischer zu erlangen, herkömmliche Lehr- und Lernmethoden sind jedoch keineswegs so antiquiert, wie sie inzwischen gerne dargestellt werden.  Die Bildungsinhalte sollten der heutigen Zeit angepasst werden, allerdings die sogenannte Allgemeinbildung nicht auf dem Altar der Moderne geopfert werden. Wir schrieben es schon einmal: Woher will der oben genannte 15-jährige Schüler wissen, ob er das, was er heute lernen muss aber nicht will, weil er es für völlig unnötig hält, nicht in zehn Jahren dringend braucht?

Bei Licht betrachtet kann uns das Ergebnis der Studie eigentlich kaum überraschen. Zu oft haben wir in den letzten Jahrzehnten erfahren, dass die tollen neuen Methoden, egal auf welcher Basis sie das Wissen nun vermitteln wollten, auf Dauer an der Erkenntnis nicht vorbeiführen konnten, dass der "Nürnberger Trichter", so schön seine Existenz auch sein möge, bisher nicht erfunden worden ist.

Die Lehrer der AHA! Nachhilfe verschließen sich nicht neuen Entwicklungen. Sie nutzen sie dort, wo sie nützlich sein können. Das Wichtigste ist, dass sie sich individuell auf die Schülerin/den Schüler einstellen und so den Weg zu eigenständigem Lernen ebnen. Die Bereitschaft des Lernenden zur Mitarbeit vorausgesetzt, wird der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen.

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