Lehrerausbildung soll reformiert werden

Vor Jahren gab es einen gehässigen Witz. "Was ist der Unterschied zwischen Lehrern und Terroristen?" In den Gesichtern der Gefragten sah man, was sie sich gerade vorstellten, wenn sie an ihre Schulzeit zurückdachten. Die Antwort zielte aber in eine völlig andere Richtung und lautete zur allgemeinen Erheiterung: "Terroristen haben Sympatisanten!"

Der Ruf der Lehrer ist nach wie vor nicht sehr gut. Über die Äußerung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder, der, wie ein Blinder von der Farbe redend, meinte, Lehrer seien die größten Faulenzer der Nation, wollen wir dabei mal gnädig den Mantel des Vergessens breiten.

Es lag und liegt u. a. an der Ausbildung, die viel zu häufig an der Realität, an den Anforderungen vorbeilief und leider auch noch -läuft. Fachlich sind die Lehrer sehr gut vorbereitet, das bestätigt auch Schulpädagogik-Professor Hilbert Meyer, der sich seit Jahren mit der Ausbildung der Lehrer beschäftigt. Doch die Situation an den Schulen wird immer komplexer. Schüler mit Migrationshintergrund, schwierige Schüler, sich verweigernde Schüler sind nur die eine Seite der Probleme. Auf der anderen Seite finden wir Helikoptereltern, die jeden Tag und zu jeder Stunde die Bedürfnisse ihrer Kinder in den Vordergrund stellen - sehr oft sind es allerdings mehr die eigenen Bedürfnisse, ist es der Versuch, das, was man selber verpasst hat, durch seine Kinder dann doch noch zu erreichen - und vom Lehrer verlangen, dass er diese Bedürfnisse zu erfüllen hat. Das Gegenteil davon sind die Phantomeltern, die der Lehrer noch nie zu Gesicht bekommen hat. Die sozialpädagogische Komponente kommt im Studium deutlich zu kurz. 

Nun will die Bundesregierung bis zum Jahr 2023 eine halbe Milliarde Euro in die Hand nehmen, um die Ausbildung der Lehrer zu verbessern. Ironie bei der Geschichte: In Hessen ist man dabei, finanzielle Mittel im Bereich der schulpsychologischen Betreuung und der Schulsozialarbeit zu streichen, um, so argwöhnt der Vorsitzende des "elternbund hessen e.v." (ebh), Jan Voß, die maroden Finanzen zu konsolidieren. So richtig scheint offensichtlich die Notwendigkeit, Zeit, Geld und Arbeit in die Bildung zu investieren, immer noch nicht in der Politik angekommen zu sein.

Zurück zum Bund. Gefördert werden sollen mit dem zur Verfügung gestellten Geld u. a. die Koordination zwischen Fachwissen und Pädagogik. Viele angehende Lehrer müssen zugeben, eine Art Praxisschock bekommen zu haben, nachdem sie zum ersten Mal auf die Schüler losgelassen worden waren. Das soll nun durch frühzeitige Praktika geändert werden. In München gibt es eine "School of Education", also eine eigene Fakultät für Lehrer. Andere Universitäten wollen das Konzept übernehmen. 

Neu ist das nicht, muss man dazu sagen. Vor Jahrzehnten gab es, von den Fachwissenschaftlern milde belächelt, sogenannte "PHs", Pädagogische Hochschulen. An ihnen wurden Grund- und Hauptschullehrer ausgebildet, und die im Namen der Hochschule schon genannte Pädagogik hatte einen deutlichen Vorrang vor der rein fachlich-wissenschaftlichen Ausbildung an den Universitäten. Leider hatte das auch Einfluss auf die Bezahlung der Lehrer. Da die Studenten der PH ja keine "wissenschaftliche" Ausbildung genossen hatten, wurden sie schlechter bezahlt - und werden es heute noch - und waren quasi Lehrer zweiter Klasse. Dass gerade in der Grundschule das Fundament für eine positive weitere Entwicklung der Kinder gelegt wird, das eine wissenschaftlich orientierte Ausbildung im Weiteren erst möglich macht, wurde und wird geflissentlich übersehen. Ohne die qualifizierte Arbeit der weiterführenden Schulen zu diskreditieren: Es ist ein gravierender Fehler, den Unterricht an den Primarschulen als "einfacher" und "nicht so wichtig" anzusehen. In Zeiten des Lehrermangels kommen nach wie vor Vorschläge von der Politik, Studenten ohne Vorbildung in die Grundschulen zu stecken, denn den Zahlenraum bis 1000 würden sie ja wohl beherrschen. 

Im Laufe der Jahre wurden die PHs in die wissenschaftlichen Fakultäten eingegliedert, die Ausbildung wurde verlängert und verwissenschaftlicht - und die Pädagogik kam zu kurz.

Nun also besinnt man sich - hoffentlich - und will etwas ändern. So sollen auch endlich die Abschlussprüfungen der verschiedenen Länder übergreifend gültig sein und gegenseitig anerkannt werden. Es würde ja auch langsam Zeit. Je nach Fächerkombination besteht im einen Land ein Mangel, im anderen ein Überschuss. Bisher konnten die Lehrer aber nicht einfach in ein anderes Bundesland wechseln, um derlei Unterschiede ausgleichen zu können. 

Die Hochschulen planen, die Förderung vom Bund auch in die Auswahl ihrer Studenten zu stecken. Bisher zählte zur Zulassung die Note im Abitur. Doch kann das das alleinige Kriterium sein, ein guter Lehrer zu werden? Nun möchte man "Castings" veranstalten, es soll Unterricht simuliert werden, brenzlige Situationen nachgestellt werden. Wer dann bei derartigen Herausforderungen in Tränen ausbricht, oder gar nur der - vielleicht - sicheren Anstellung wegen Lehrer werden möchte, sollte sich das Ganze noch einmal überlegen.

 

Die Nachhilfelehrer der AHA! Nachhilfe haben die Entscheidung in dem Augenblick getroffen, in dem sie für uns tätig geworden sind. Wer nicht mit Leib und Seele Pädagoge ist, hätte bei uns keine Chance. Denn dadurch würde die Möglichkeit für die Kinder vertan, Defizite aufholen und sich dabei auf das Engagement der Lehrerin/des Lehrers verlassen zu können. Sie, liebe Eltern, können also sicher sein, bestmögliche Förderung für Ihr Kind zu erhalten.

 

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