Konzentration in Zeiten der Reizüberflutung

Der Fernseher läuft ab morgens 6 Uhr. Im Nebenzimmer dudelt das Radio. Ständiger Straßenlärm dringt auch durchs geschlossene Fenster. Im Flur streiten sich die Geschwister. In der Nachbarschaft wird der Rasen gemäht. Der PC meldet neu zu installierende Updates. Die älteste Schwester telefoniert. Und schließlich müssen die Nachrichten von Freunden auf dem Smartphon sofort beantwortet werden, will man am nächsten Tag noch mitreden können.

Wie sollen Kinder sich bei einer derartigen Ablenkungskulisse noch konzentrieren? Dabei ist Konzentration so wichtig. 

Die Leiterin der Online-Beratung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, Maria Große-Perdekamp, empfiehlt lt. dpa, Konzentration zu üben. Beispielsweise dadurch, mit dem Kind länger am Essenstisch sitzen zu bleiben oder ein Spiel zu Ende zu spielen. 

So richtig diese Empfehlungen sind, so wenig haben sie noch ihren Platz im Leben der Allermeisten. Saßen die Familien zu Anfangszeiten des Dauer-TV-Einsatzes vielleicht zumindest noch gemeinsam während des Essens vor dem Fernseher, wenn auch aufgereiht wie die Hühner auf der Stange nur in eine Richtung schauend, so existiert in den allermeisten Familien inzwischen nicht nur ein Fernseher, sondern, wenn's besonders gut läuft, in jedem Zimmer, ausgenommen - vielleicht- noch die Toilette, einer. 

Man trifft sich nicht mehr zum gemeinsamen Essen, jeder verschwindet, nachdem er die Fertigpizza aus der Mikrowelle genommen hat, in seinem eigenen Zimmer. Man hat Wichtigers zu tun, als sich mit den anderen Familienmitgliedern an einen Tisch zu setzen. Und das auch oft schon im übertragenen Sinne.

Doch Kinder brauchen Zeiten, in denen nur eine Sache gleichzeitig gemacht wird. Auch beim Spielen ist es der Konzentration nicht zuträglich, wenn dauernd irgendwelche Ablenkung im Hintergrund läuft. Ein Spiel zu Ende spielen. Hand aufs Herz: Wann haben wir zum letzten Mal ein Spiel im herkömmlichen Sinne gespielt? Gemeinsam, nicht jeder alleine vor und mit seinem Smartphon? 

Wenn Erstklässler sich 20 oder 30 Minuten konzentriert haben, so ist das schon eine respektable Leistung, so Maria Große-Perdekamp. Wie oft erleben wir jedoch, dass nicht mal fünf Minuten erreichbar sind, dass unser Kind herumzappelt und beim Lernen nichts mehr herauskommt. Wenn mehrere Sachen gleichzeitig gemacht werden, wird keine richtig gemacht. Angebliche Multitaskingfähigkeit hin oder her. Wir amüsieren uns köstlich, wenn im Fernsehen die Kandidaten eines Wettspieles Rechenaufgaben lösen sollen, während sie einen Geschicklichkeitsparcours durchlaufen und scheinbar nicht mal wissen, wieviel 157 plus 13 ist. Und wenn sie es doch rausbekommen haben, haben sie eine Pylone umgefahren. Je prominenter die Kandidaten sind, desto größer unsere (Schaden)Freude. 

Unsere Kinder aber sollen schulische Leistungen im Glanzbereich abliefern, während in ihrer Umgebung die Ablenkungen Schlange stehen?

Schaffen wir also die Möglichkeiten, dass unsere Kinder in Ruhe und konzentriert (!) das machen können, was zur Zeit angesagt ist. Egal ob Hausaufgaben oder Spielen. Durch konsequentes Üben der Konzentrationsfähigkeit wird sie gestärkt, was dann z. B. bei Klassenarbeiten die "Flüchtigkeits"fehler verschwinden lässt. Und was ärgert uns mehr, als wenn durch diese - wie wir im Saarland sagen - "Struddelfehler" die Zensur mal wieder im Keller gelandet ist?

 

Die Pädagogen der AHA! Nachhilfe achten darauf, dass die Lernumgebung für die Kinder die Voraussetzung bietet, dauerhaften Erfolg zu erzielen. Damit tragen sie dazu bei, eine Grundlage für bessere Leistungen zu schaffen. Der Erfolg gibt ihnen Recht. 

 

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