Die Diskussion, über das, was in der Schule gelehrt werden soll, geht weiter.

Laut einer vor kurzem gestarteten Umfrage sind 75% der Bundesbürger dafür, dass die Unterrichtung in „Benehmen“ Standard an deutschen Schulen wird. 68% sind weiterhin der Ansicht, es würde zuviel unnützes Zeug vermittelt.

Angestoßen worden ist die Diskussion von einer 17-jährigen, die beklagt hatte, sie könne Gedichte in vier Sprachen interpretieren, hätte aber keine Ahnung von Steuern, Versicherungen und Miete. So sehr diese Äußerung Beifall erntete, so sehr stellt sich doch die Frage, ob jemand, der in vier (!) Sprachen eine Gedichtinterpretation verfassen könnte und damit über eine gewisse Intelligenz zu verfügen scheint, nicht vielleicht auch in der Lage wäre, sich selber, eigenständig und ohne, dass er von einem Lehrer ans Händchen genommen werden muss, über die Dinge zu informieren, die für ihn wichtig sind. Dass für unsere Bundeskanzlerin laut eigener Aussage das Internet Neuland ist, haben wir belächelt. Dass sich für eine 17-jährige, die im Zeitalter der IT-Techniken groß geworden ist, offensichtlich die Möglichkeiten des Internet noch nicht erschlossen haben, ist allerdings bedenklich.

In diese von allen Beteiligten heiß geführte Diskussion, ob in der Schule zu viel Unnützes gelehrt würde, wird nun ein weiteres Thema eingebracht: Die Schule soll den Schülern das Benehmen beibringen.

Mal abgesehen davon, dass das ein weiteres Aufsatteln von Lehrinhalten bedeuten würde in einer Zeit, in der wegen der Verkürzung der Schulzeit auf höchstens 12 Jahre sowieso die Lehrpläne aus allen Nähten platzen, und Schüler tw. mehr Arbeitszeit pro Tag haben als Erwachsene, müssen wir uns fragen, was Schule denn noch alles leisten soll. Benehmen, der Umgang mit Mitmenschen, die freundliche Kommunikation, das alles sind Dinge, die traditionell das Elternhaus vermitteln können sollte. Kann es das nicht mehr, so ist es in der Schule im Zweifel dafür so oder so zu spät. Was Kindern im Grundsatz nicht bis zum zweiten Lebensjahr beigebracht worden ist, ist in späteren Jahren kaum noch zu lehren. Natürlich ist der Mensch ein vernunftbegabtes Wesen – oder er sollte es wenigstens sein – und kann, im Gegensatz vielleicht zu Hunden auch in fortgeschrittenem Alter etwas dazulernen, doch handelt es sich auf dem Gebiet des Umgangs mit den Mitmenschen allenfalls noch um Finetuning.

In der Umfrage plädierten vor allem ältere Menschen dafür, der Jugend Benehmen nahe zu bringen. Das ist bisher in jeder Generation so gewesen, schon bei den Römern wurde die „Verwahrlosung“ der Jugend beklagt. Kants „Kategorischer Imperativ“, der von den Menschen verlangt, so zu handeln, dass ihr Handeln zur Maxime für alle werden könnte, ist auf den alten Spruch zu reduzieren: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“

Und dafür brauchen wir nun ein neues Schulfach?

Bei AHA! Nachhilfe beschäftigen wir uns weniger mit dem Benehmen als mit den Lerndefiziten unserer Schüler. Dass dabei der vernünftige Umgang miteinander nicht zu kurz kommt, ist selbstverständlich. Unsere Nachhilfelehrer leben das den Schülern vor. Und das ist wohl die sinnvollste Art, „Benehmen“ beizubringen.

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