Kinder in Fremdsprachen unterrichten, auch ohne gemeinsame Sprache? Das geht!

Kindern Fremdsprachen beibringen, auch ohne gemeinsame Sprache? Das geht. Es erfordet nur Geduld und eine gewisse Lernstrategie. Und es muss Spass machen!

Ich bin seit mehr als fünf Jahren Sprachdozent für Fremdsprachen. Ich habe in Europa und in Asien unterrichtet. Dieses Jahr habe ich das grosse Glück gehabt, in Kasachstan für sechs Monate in einem Dorf unterrichten zu können. In Kasachstan wird landesweit Englisch als dritte Fremdsprache unterrichtet (Russisch ist die zweite offizielle Amts- und Fremdsprache).

Ich kann kein Russisch. Meine Schüler (8-13 Jahre alt) hatten zwar Englischunterricht, konnten aber trotzdem wenig Englisch. Es blieben also zwei Möglichkeiten: alles übersetzen oder gar nichts. Ich habe die zweite Möglichkeit gewählt. Eine gelungene Entscheidung.

 

Wie kann man Englisch ohne gemeinsame Sprache unterrichten? Geht es nur mit oder auch ohne Lehrbücher?

Da lag die grösste Herausforderung: Sätze produzieren, Kommunikationskills entwickeln, das alles ohne Übersetzung. Hier muss der Lehrer kreativ sein: Strategien entwickeln, damit alle Anweisungen klar sind, damit Schüler mit ihren Talenten und Schwächen alle zusammen lernen. Damit alle Schüler Spass an der Lektion haben.

Jeder Lehrer ist anders, das ist selbstverständlich: Die Lektionen werden je nach Lehrer immer unterschiedlich sein. Und das ist gut so.

 

Eine Sache muss in allen Fälle sein: Vorbereitung!

Die Lektion muss von der ersten bis zur letzten Minute geplant werden, d.h. alle potenziellen Missverständnisse müssen vorher analysiert werden und Lösungen müssen vorgesehen werden. Danach mit Geduld arbeiten, immer wiederholen, wenn gefragt oder nötig.

Zum Lehrbuch: ja, ich habe damals eines benutzt. Dazu gab es ein sogenanntes Workbook. Es waren sehr gute Lehrbücher, zugänglich und schülerfreundlich. Lehrbücher benutzen hilft, wenn es zur Ordnung der kursrelenvanten Themen kommt. Wichtig ist, meiner Ansicht nach, dass man dem Lehrbuch nicht blind folgt. Das man das Lernpotenzial des Buches extrahiert zur weiteren Bearbeitung mit Schülern.

 

Drei Fragen muss sich der Lehrer unbedingt vor UND nach der Lektion fragen:

  • Habe ich unterrichtet und vermittelt, was ich eigentlich wollte?
  • Werden sich meine Schüler an den Inhalt der Lektion erinnern?
  • Haben wir alle Spass an der Lektion gehabt?

 

Können Sie diese drei Fragen positiv beantworten, dann sind Sie sicher, dass Sie und Ihre Schüler auf dem richtigen Weg zum erfolgreichen Fremdsprachenlernen sind.

 

So gelingt meiner Ansicht nach eine Fremdsprachenlektion für Kinder ohne jegliche Übersetzung.

 

Und noch zwei Tipps aus Erfahrung: zögern Sie nicht mit Ihren Schüler zu spielen! Bringen Sie Ihre Schüler zum Sprechen: dafür sollten Sie mit einfachen dafür alltäglich relevanten Sachen anfangen!

 

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